Archaeozoologenverband

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Dr. Margarethe Uerpmann

Ort: Tübingen

E-mail:


Unser Ehrenmitglied Dr. Margarethe Uerpmann zählt zu den weltweit herausragenden Wissenschaftlern in der Archäozoologie. Das Werk und das Wirken von Margarethe Uerpmann und ihrem Mann Hans-Peter in wenige Worte zu fassen, wird ihrer nationalen und internationalen Bedeutung nicht gerecht.

Margarethe Uerpmann verfolgte stets ihre eigenen Forschungen, die sich mit den Projekten von Hans-Peter häufig in idealer Weise verbanden. Sie studierte in München am Institut für Vor- und Frühgeschichte und ging gemeinsam mit Hans-Peter nach Freiburg, wo sie unter Prof. Sangmeister über neolithische Silices promovierte (M. Uerpmann 1976).

Bei Margarethe Uerpmann ist wie bei Hans-Peter ein breites Forschungsinteresse deutlich. Sie beherrscht neben der Analyse von archäologischem Tierknochenmaterial auch die von steinzeitlichen Geräten und Technologien und nahm zu verschiedenen Forschungsproblemen und -theorien Stellung (M. Uerpmann 1992, 1995). Die Liste ihrer Veröffentlichungen ist lang und begann bereits 1972 mit einem Artikel zu Meeresmollusken. Margarethe war es, die während ihrer gemeinsamen Forschungsaufenthalte besonders die Fischsammlung des Arabischen Raums des Instituts unermüdlich ausbaute (z.B. M. Uerpmann 2005). Margarethe war daneben stets eine wichtige Unterstützung für die Forschung von Hans-Peter. Sie übernahm mit viel Engagement und einer stets offensichtlichen Fröhlichkeit verschiedene Aufgaben in den Projekten. Auch vertat sie durch ihre warmherzige Art den sozialen Part, der die Wissenschaft gut ergänzte. Es war für jeden erkennbar immer eine Kooperation mit Zuneigung und Respekt. Durch optimale Kooperation in Familie und Beruf miteinander vereint, verbrachten sie gemeinsam zahlreiche Forschungsaufenthalte in vielen Ländern.

Die enge Verknüpfung zwischen der Osteologie und der Archäologie war beiden (Hans-Peter und Margarethe Uerpmann) ein Anliegen und ist in vielen ihrer Publikationen ersichtlich. Beide generierten eine enorme Sammlung von archäozoologischen Daten. Für das Handling dieser Datenmassen entwickelte Hans-Peter Uerpmann mit den beginnenden EDV-Möglichkeiten ein ressourcensparendes Datenverarbeitungsprogramm auf Dbase-Basis. KNOCOD, ein Datenverarbeitungssystem für Tierknochen aus archäologischen Fundstellen (H.-P. Uerpmann 1978), wird auch weiterhin von vielen Wissenschaftlern, oft in aktualisierter Version, verwendet.

Mit dem offiziellen Beginn des Ruhestands im Jahr 2009 begann für beide Uerpmanns eine Zeit, wo die beruflichen Verpflichtungen geringer waren, nun aber genug Zeit und Muße für die Forschung zur Verfügung standen. Angesiedelt sind beide auch nach ihrem „Ruhestand“ im Forschungsbereich für Urgeschichte und Naturwissenschaftliche Archäologie im Fachbereich Geowissenschaften der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen.

ausgewählte Literatur:

Uerpmann, M., 1972. Archäologische Auswertung der Meeresmolluskenreste aus der westphönizischen Faktorei von Toscanos. Madrider Mitteilungen 13, 164-171.

Uerpmann, M., 1976. Untersuchungen zur Technologie und Typologie neolithischer Feuersteingeräte. Tübinger Monographien zur Urgeschichte 2, Tübingen.

Uerpmann, M., 1992. Structuring the Late Stone Age of Southeastern Arabia. Arabian Archaeology and Epigaphy 3, 65-109.

Uerpmann, M., 1995. Forschungsprobleme der Archäozoologie auf der Iberischen Halbinsel. Madrider Mitteilungen 36, 172-178.

Uerpmann, M., 2005. Fish exploitation at Bronze Age harbour sites in the Arabian Gulf area. Paléorient 31/1, 108-115

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