Eisenzeitliche Elchfunde in einer Schachthöhle in Bayern
Kerstin Pasda (in Zusammenarbeit mit Matthias López Correa, Philipp Stojakowits, Bernhard Häck, Jérôme Prieto, Najat al-Fudhaili und Christoph Mayr)
Abbildung: Schädel des Elchbullen
Vor einigen Jahren entdeckte ein Anwohner aus Lenggries Skelettelemente von einem ausgewachsenen kapitalen Elchbullen in einer Schachthöhle in den Bayerischen Alpen. Nachdem der Schuttkegel unter der Schachtöffnung ausgegraben wurde, kamen Überreste von einigen Elchkälbern und von zahlreichen Wild- und Haustieren zutage. Eine Radiokarbondatierung des Elchbullen ließ diesen in die späte Eisenzeit einordnen. Obwohl keinerlei archäologische Artefakte gefunden wurden, wies ein durch ein Projektil verursachtes Loch im linken Schulterblatt und zahlreiche Schnittspuren auf den Knochen nach, dass der Elch durch Menschen gejagt und entfleischt wurde und anschließend einige der Überreste in den Schacht geworfen wurden. Die bisher bekannten eisenzeitlichen Siedlungen befinden sich in einer Entfernung von mehr als 30 Kilometern zu der Schachthöhle. Sowohl die Fundsituation als auch die Fundlage sind bisher einmalig, da sie erstmals Elchjagd in der späten Eisenzeit in den nördlichen Alpen belegen.
Pasda, K., López Correa, M. Stojakowits, P., Häck, B., Prieto, J., al-Fudhaili, N, und Mayr, C. Cave finds indicate elk (Alces alces) hunting during the Late Iron Age in the Bavarian Alps. E&G Quaternary Sci. J. 69, 187-200. https://doi.org/10.5194/egqsj-69-187-2020
Diese neuen Erkenntnisse führten zu weiteren Untersuchungen: